Wie gehst du mit dem Mitleid anderer um? Oder wenn du jemanden kennenlernst und der Person von deiner Krankheit erzählst, wie nervig ist für dich dann das Mitleid und was wäre dir als Reaktion lieber?
Mittlerweile spreche ich nur noch über meine Krankheit, wenn eine Person explizit danach fragt. Dies liegt primär daran, dass ich mich nicht durch die Krankheit definieren lassen möchte. Spricht mich jemand darauf an oder rutsche ich in einem Gespräch in dieses Thema, spreche ich gerne offen darüber. Mitleid gehört nicht selten zu diesen Konversationen. Oft entschuldigen sich die Leute für etwas, wofür sie nichts können. Mein Ziel ist es dann, denn Leuten die Angst vor solchen Themen zu nehmen. Ich erkläre ihnen gezielt das sie ja nichts dafür können und eine Entschuldigung somit gar keinen Sinn macht. Die meisten tauen so auf, fragen dann hemmungslos weiter und getrauen sich mehr. Das macht mich glücklich. Gerade weil eben dieses „tabuisieren“ von solchen Themen für mich allzeit etwas der schwersten Dinge waren. Mitleid ist für mich nichts falsches, wir sind alle mal überfordert. Wenn ich so nachdenke, ist es sogar ein eher positives Zeichen. Schlussendlich zeigt es mir nur, dass mein Gesprächspartner nicht gefühlstot ist.