Samstag:
Pünktlich treffe ich mich um 22Uhr am Flughafen in Zürich mit Cornel. Zuvor war ich noch bei meiner Freundin und das ganze Gepäck hatten wir schon nachmittags eingepackt. In der Ankunftszone lade ich ihn dann mit einer riesen Freude auf das kommende Tagen auf. Das Ziel für heute kennen wir noch nicht. Einfach losfahren und uns ein Plätzchen suchen sobald wir müde werden, dass ist der Plan. Morgens um 4, ein paar Kilometer südlich von Gera ist es dann so weit. Mit dem Stellplatzführer finden wir schnell einen Platz in der nähe der Autobahn für die Nacht. Relativ Charme-Frei ist es zwar hier, trotzdem ist ein wunderschönes Gefühl hier zustehen.
Sonntag:
Nach einem kurzen jedoch erholsamen Schlaf geht es dann um 9 weiter. Es ist Sonntag und wir haben noch keine Umwelt-Plakette, fällt uns ein. Also entscheiden wir uns dazu, an Berlin vorbeizufahren und in Rügen zu nächtigen. Zwischen Berlin und Rostock kommen wir dann ins Stehen. Wir durchqueren Baustellen über Baustellen und hoffen, dass die Mühseligkeit bald ein Ende hat. Leider haben wir bereits viele wertvolle Stunden des Tages verloren als wir dann abends in Sellin auf Rügen angekommen sind. Doch erholen wir uns von den langen Fahrten im Hallenbad, welches wir fast für uns alleine haben. Danach geht’s zum Abendessen beim Asiaten ein paar Meter neben dem Bad. Gut genährt und glücklich fahren wir an eine Spitze hinaus, wo wir die frische Meeresbriese beim Zähneputzen riechen können. Warm eingekuschelt nebeneinander schlafen wir dann wieder zügig ein. Trotz den Einbussen heute, war auch dieser ein gelungener Tag.
Montag:
Früh morgens (um 5 Uhr) ist schon wieder Tagwache. Wir wollen uns den Tag nicht nochmal vom atzenden Verkehr nehmen lassen. Das tun wir auch nicht, die Stassen sind diesmal quasi leer und wir erreichen die angezielte TÜV-Stelle an der Berliner Stadtgrenze schon vor seiner Öffnung. Wir decken uns noch schnell mit Proviant aus den Nachbarsläden zu und holen uns dann die Plakette. Auf der Prüfstelle dauert es ein wenig. Den T5 gibt es in meiner Ausführung wohl nicht besonders oft und der ausländische Fahrzeugschein macht ihnen die Arbeit auch nicht wirklich leichter. Nach einer knappen halben Stunde laufen wir dann aber trotzdem lächelnd mit dem grünen Kleber raus, welcher ziemlich schnell an der Autoscheibe landet. Die letzten paar Meter nach Berlin sind anschliessend wie ein Katzensprung. Unser Stellplatz mitten in Berlin ist leicht zu erreichen, nur die wahnsinnigen deutschen Autofahrer machen uns zu schaffen. Wir sind dann einfach nur froh heile auf dem Köpenicker Hof angekommen zu sein. Auf dem einfachen Stellplatz zeigt und erklärt uns der freundliche Herr alles. Kurz darauf fahren wir direkt in die Stadt, laufen erst mal planlos rum und klappern Sehenswürdigkeiten ab. Zwischendurch gönnen wir uns eine echte Berliner Currywurst, so wie es sich gehört. Zur Feier des Tages gibt’s dann abends ein Bierchen und ein wenig Berliner Luft, damit wir besonders tief schlafen.
Dienstag:
Heute haben wir keinen Stress mehr, weswegen wir mal ausschlafen können. Gegen 10 Uhr morgens gehen wir dann los in die Ausstellung Körperwelten. Wir können einfach durch den grosszügigen Wartebereich spazieren, durch Corona ist im Moment sowieso keiner auf reisen, das merkt man hierschnell. Wir bestaunen die konservierten Leichen und ganz anders als vorgestellt, sind diese keineswegs gruselig. Mit kleinem Umweg vorbei am Checkpoint Charlie besuchen wir dann die Mall of Berlin. Bei den vielen Spaziergängen wird uns immer wieder bewusst, wie riesig Berlin ist. Jede Ecke hat eine andere Kultur und in jedem Ecken merkt man wie unterschiedlich die Einkommen hier sind. In der Mall finden wir alles, was wir brauchen. Auch was zu trinken und Snacks nehmen wir noch mit. Der nächste Stopp ist die Siegessäule, in welcher wir hochsteigen, um die Aussicht zu geniessen. Mit einem Fahrrad-Tucktuck werden wir vorbei am Brandenburger Tor zum Denkmal für die ermordeten Juden Europas kutschiert. Wir nutzen die Chance, dass die Stadt so leer ist und gehen auch und das Museum unterhalb. Sehr eindrücklich ist das Ganze. Die Stimmung ist ruhig und leicht bedrückend hier unten. Nun blieb nur noch ein letzter Punkt auf unserer To-Do. Die Berliner Mauer ist leicht zu finden und mit den letzten Sonnenstrahlen schaffen wir es noch ein paar Fotos zu machen. Zur Feier des Abends geniessen wir ein leckeres Abendessen am Mercedes-Benz-Platz.
Mittwoch:
Einigermassen ausgeschlafen geht es heute zu unserem letzten Stopp, nach Kirchzarten. Da wartet meine Familie auf uns. Der Heimweg ist gefühlt unendlich lange, denn die ganzen Lastwagen sind durch den Tag auch unterwegs. Bei einem Zwischenstopp holen wir noch eine Flasche Whiskey für meinen Vater, welcher heute Geburtstag hat. Fast eine Stunde verspätet, jedoch gerade noch pünktlich zum Abendessen, schaffen wir es dann auch noch. Nun verbringen wir den Abend feiernd in den Kreisen der Familie.
Donnerstag:
Den letzten Tag nutzen wir mit schoppen. In Freiburg investieren wir unser Budegtüberschuss in neue Kleider. Aber wie bei allem, was Spass macht, geht auch dieser Tag schnell vorbei. Die Heimfahrt ist weniger schön, wir realisieren beim ersten Schild mit dem Wort «Basel» zum ersten Mal, das wohl unsere erste Reise nun vorbei ist. Gerne hätte ich mehr Zeit mit Cornel auf reisen verbracht, aber wir sind uns einig, dass dies nicht das letzte Mal war…