Freitag 07. April
Mit einem grossen Grinsen betrete ich die Station. “Was hast denn du genommen? Darf ich auch was davon haben?”, fragen mich die Kollegen. “Heute Abend noch, bin ich in Spanien”, antworte ich. Und so ist es auch. Zwischenstopps gibt es nur für natürliche Bedürfnisse, ansonsten geht es in einem Zug bis nach Girona. Dort Nachts um Zwei angekommen, suchen wir uns ein geeignetes Plätzchen zum schlafen…
Samstag, 08. April
Motiviert begrüsse ich meinen Cousin, Dominik, mit: “Aufsteh’n mein Jung”. Kurzerhand später sind wir schon in Barcelona. Nur als Zwischenstopp, geniessen wir das Stadtviertel rund um die Sagrada de Familia. Nach einem Einkauf zieht es uns weit in den Süden. Irgendwo bei bei Murcia oder so, fahren wir weg von der Hauptstrasse, um einen Schlafplatz zu finden. Nach zwei, drei Bauernhöfen finden wir unser Glück. Irgendwer hat hier mal einen Grillplatz aufgebaut. Perfekt. Wir geniessen den Sonnenuntergang mit Pizza und Jamon. Mitten auf dem Land ist es dunkel, so erstrahlt der Sternenhimmel in voller Pracht. Genüsslich schiesse ich noch Fotos vom Schlafplatz, nur für euch Leser. Dann geht es wieder ins Bett.
Sonntag, 09. April
Wir sind speditiv unterwegs. So speditiv, dass wir uns für einen Umweg via Málaga entscheiden. Noch in der Mittagssonne geniessen wir erste Schritte im Sand sowie die kühlenden Gassen der Torremolinos. Regionalen Fisch, geniessen wir zum Mittagessen. Dann sammeln wir Muscheln, Sand und ergattern Souvenirs, bis wir uns wieder auf Schlafplatzsuche begeben. Mitten in der Stadt werden wir fündig. Die Lage lädt zum Ausgehen ein. Frisch geduscht und durstig sind wir nach einem kurzen Spaziergang am Bahnhof. Von dort aus geht es in eine Einkaufsgasse, wo wir vor dem ersten Bier nochmals einen Bummel betreiben. Im Blockhouse gibt es Steaks und einen passenden Rioja. Satt geht es dann ins Stadtzentrum, wo wir in den Bars genüsslich Bierchen zischen und per Taxi werden wir mitten in der Nacht zurück ins Bettchen geliefert.
Montag, 10. April
Im Vergleich zu Dominik sieht man mir die Verschlafenheit etwas an. Doch nach der Morgenroutine ist auch dieses Thema Geschichte. Wir checken aus und fahren noch kurz in das nahegelegene Outletdorf. Kurz gebummelt geht es dann weiter nach Portugal. Um genau zu sein, nach Olhão. Von dort aus geniessen wir das erste mal eine Runde im Meer, welches aktuell noch sehr erfrischend ist. Bei 32°c Aussentemperatur ist dies doch schnell vergessen. Zum Abendessen wünscht sich Dominik Spareribs. Diesen Wunsch erfülle ich ihm gerne. Dabei teste ich gleich noch den neuen Grill. Wir lassen den Abend gemütlich ausklingen und erholen uns von den vielen Killometern, die wir hinter uns haben.
Dienstag, 11. April
Da wir in Olhão noch nicht ganz die typische Algarvenküste gefunden haben, zieht es uns weiter in den Westen. Die Praia de Benagil ist ein Ort an welchem man in der Algarve anhalten muss. Nachdem wir uns grosszügig Überblick verschafften, entscheiden wir uns, ein Kajak zu mieten. Mit diesem paddeln wir entlang den Felsen und in die Höhle hinein. Ein erfrischender Spass. Kurz noch die Ausrüstung abgegeben und dann den nächstbesten Einkaufsladen angesteuert. Vollbeladen landen wir auf einem gemütlichen Camping in Portimão, nahe von Lagos. Gut eingerichtet und frisch geduscht ziehen wir durch die Gassen des Städtleins, wo wir dann in einem guten Frischrestaurant Abendessen.
Mittwoch, 12. April
Uns gefällt der Campingplatz sehr. Deswegen verlängern wir unseren Aufenthalt hier um eine Nacht. Spontan entscheiden wir uns am Morgen für einen Fallschirmsprung aus 4600 Metern. Die Aussicht ist beeindruckend und der Sprung ein fantastisches Erlebnis, welches ich nun aus meiner Bucket-List streichen kann. Nur der Adrenalinkick bleibt leider aus, dafür sind wir wohl schon zu verrückt. Die hervorragende Lage des Platzes, lädt anschliessend zu einem Abstecher nach Lagos ein. Hier finden wir wieder eine beeindruckende Küstenlandschaft, gepaart mit sonnigen Stränden. Nach ausgiebigem Wandern kommen wir wieder im Städtchen von Lagos an, wo wir uns mit einem ordentlichen Eis belohnen. Nach der Rückfahrt wird lecker gekocht (Burgertag ist heute, denn das mögen alle).
Donnerstag, 13. April
Alles in einem Schwung zusammengepackt geht es heute direkt mit einer Fahrt los. Auf dem Weg nach Sagres erzählt mir Dominik, dass das gleichnamige Bier gar nicht in Sagres hergestellt werde, sondern der Ort nur Namensgeber war. Dort angekommen verstehen wir immerhin warum einem der Name Sagres bleibt. Während tief unten am Fusse der Klippen meterhohe Wellen dagegenbrettern, zieht bei uns oben einen eiskalten starken Wind über die Schultern. Das erste mal seit Tagen ziehen wir uns unerwartet warm an, denn eigentlich ist es 32°c . Am süd-westlichsten Punkt des europäischen Festlandes erstrahlt den weltweit hellste Leuchtturm. Wir spazieren eine Runde und entdecken dabei einen Stand mit dem Namen; “Die letzte Bratwurst vor Amerika”. Mit dem Auto geht es dann weiter zum Nahegelegenen Strand, wo wir die ersten Surfer in der eisig kalten Atlantik finden. Wir schauen deren Treiben auf den Wellen zu. Nach einem kurzen Gespräch werden wir uns schnell einig, dass es zu kalt sei, um hier zu bleiben. Also packen wir unsere Sieben Sachen und fahren direkt weiter nach Lissabon. Als wir ankommen, ist es schon dunkel. Einen Stellplatz kriegen wir dennoch und wenn es um Abendessen geht, sind wir zwei leidenschaftlichen Esser schnell mal unterwegs. Im nächstbesten Stadtviertel findet man uns so vor dem Schlafen noch Pizza in der Hand…
Freitag, 14. April
Halb verschlafen schaffen wir es ‘mit Umwegen’ in die Stadtmitte Lissabons. Von dort aus laufen wir dann einfach mal los und schauen was die Stadt so zu bieten hat. Dabei entdecken wir trendige Einkaufsmeilen, süsse Restaurants und coole Bars. So einige Kilometer später, haben wir uns genügend überblick verschaffen. Um gelerntes gleich anzuwenden, fahren wir auf direktem Weg zurück zum Camping. Frisch gemacht und hübsch angezogen geht es dann ins Nachtleben der Grossstadt.
Samstag, 15. April
Mitten im Stadtgetümmel werden wir heute Ausnahmsweise von der nahegelegenen Autobahn geweckt, anstelle des regulären Gezwitscher. Das ist auch okay so, denn Lissabon ist ja nicht bekannt für dessen Natur. Da ein Konterbier doch etwas zu Hardcore wäre, peppeln wir uns mit einem grossen Schluck Wasser wieder auf, machen uns frisch und gehen ins Stadtviertel Bélem. Hier geniessen wir die sonnige Promenade nahe an der denkmalgeschützten Universität Lissabons. Als wir nach vielen Versuchen erfolgreich ein Zugticket lösen konnten, fahren wir mit der Bahn nach Estoril. Denn Dominik hatte vor den Ferien Fussballtickets der 1. Liga Portugals gekauft. Dieses Spiel genossen wir in vollen Zügen, auch wenn unser Heimteam verloren hat. Als Abschluss der Woche wünschte ich mir authentische Tapas, welche wir dann in der Stattmitte finden. Und was wir nach dem Essen gemacht haben? Das fragst du dich nicht wirklich, oder?
Natürlich zogen wir von Gasse zu Gasse, von Bar zu Bar, von Bier zu Bier. Dabei entdecken wir wirklich schöne, heimelige Ecken der Grossstadt. Einen der Läden war aber noch ganz Wichtig. In einer traditionellen Bäckerei finden wir Pastel de Nata, eine Nationalspeise. Diese kleinen Küchlein liessen sich wirklich toll mit unserer Bartour in Verbindung setzen und waren nochmal um Welten besser, als alle Pastel de Natas, die ich in der Schweiz je ass.
Sonntag, 16. April
Das weinende und das lachende Auge, wer kennt es nicht. Heute musste ich mich von Dominik verabschieden. Nach einem gemeinsamen Mittagessen fuhr ich ihn an den Flughafen Lissabons. Wir drückten und bedankten uns beieinander. Dominik war ein wirklich toller Reisepartner und wir hatten eine Hammer Woche zusammen.
Gespannt war ich dann auf die Woche alleine, denn ich war noch nie alleine in den Ferien. Vom Flughafen aus fuhr ich nach Porto, wo ich mich gemütlich einrichtete. Dann entdeckte ich eine weitere wunderschöne Stadt für mich. Selbst meine hohen Erwartungen an die Herkunftsstadt des Portweins wurden übertroffen. Porto ist für mich das klassische “aufs wesentliche Konzentriert”. Denn die verhältnismässig kleine Stadtmitte an der Duoro hat es in sich. Irgendwie romantisch, fast schon schnulzig. Ein Date mit mir selbst (so kam es mir vor) genoss ich dann in dem Restaurant, wo die Gäste nur portugiesisch sprachen, denn: “Was von ‘Hier’ wünschte ich heute mir”. Und (ich möchte meinen Instinkt für gastronomische Betriebe hier nicht hochloben, aber), das Essen war hervorragend. Ich nutze die Zeit alleine. Schrieb ganz viele positive Bewertungen zu all den tollen Orten, an denen wir waren. Weil die Leute sich doch einfach viel zu Oft auskotzen, anstatt einfach mal auch was Tolles zu sagen. Ich verliess das Lokal satt und zufrieden. Nach einem kurzen Gespräch mit Einheimischen vergönnte ich mir dann ein Taxi vor die Haustür von meinem mobilen Zuhause.
Montag 17. April
Einen grossen Vorteil im Solo-Reisen entdecke ich während dem Schlaf, denn es stört nun keinen mehr, wenn ich im Bett rumrolle. Dies führt dazu, dass ich erst am späten Vormittag aufwache und den Tag so noch gemütlicher als sonst starte. In der prallen Mittagssonne spaziere ich dann der Promenade entlang zur Stadtmitte Portos, von wo aus ich dann die Stadt weiter erkunde. Vom einem Snack zwischendurch oder ein wenig shopping hält mich dabei nichts auf. Als sich der Abend ankündigt, kaufe ich noch kurz ein und nehme ein Taxi zurück. Ich geniesse den Sonnenuntergang und koche dabei. Das Abendessen geniesse ich mit meiner Familie in einem Videocall.
Dienstag, 18. April
Nach dem ich ausgiebig ausgeschlafen habe, packe ich alles zusammen. Fahrtag ist angesagt. Check-Out erledigt, Einkäufe getätigt und los geht es. Ich reise kilometerweit Richtung Osten. Zwischendurch gibt es einen Zwischenstopp und manchmal braucht es ein Koffeingetränk. Als sich dann am Horizont die Sonne langsam verabschiedet, nehme ich die Ausfahrt und suche mir ein tolles Plätzchen, wo ich dann gemütlich Abendessen und schlafen kann.
Mittwoch, 19. April
Kurvige Strassen führen zur Grenze Andorras, wo ich mich einer halbbatzigen Kontrolle unterziehen darf. Als ich auch diese hinter mir habe, fahre ich die wenigen Kilometer weiter in die Hauptstadt Andorra la Vella. Hier steht einer der wenigen Campings Andorras. Es dauert nicht lange bis man im Zentrum steht. Und genau so kurz dauert die Erkundung dessen. Ich geniesse den letzten Tag alleine mit shopping und feinem Essen, bis ich mich dann schlafen lege.
Donnerstag bis Samstag, 20. bis 22. April
Mittags geht es wieder auf die Strassen Andorras. Es dauert auch nicht lange, bis man die nördliche Landesgrenze überschritten hat und in Frankreich angekommen ist. Von dort aus geht es über einer kurvenreiche Strecke nach Perpignan, wo meine Familie bereits die ganze Woche in Urlaub war. Bei der Ankunft warten diese bereits auf mich. Hier klinge ich bis Samstag meine Ferien aus und fahre zuletzt im Tandem zurück nach Hause.