Einmal Krebs, Immer krebs
Einige Menschen glauben, dass der Kampf gegen den Krebs nur bis zur Zerstörung der Tumore andauert. Andere denken noch immer, dass Krebs so gut wie unheilbar ist. Doch beides ist nicht der Fall. Ich kann mir gut vorstellen, dass sich die Storys ohne Happyend wohl stärker in die Gedächtnisse der Zivilisation einbrennen, während Siege als solches schnell wieder vergessen werden. Was die Menschen jedoch nie sehen können; Der Kampf geht ein Leben lang weiter. Und dies auf mehreren Ebenen. Kennt ein Recuiter deine Erkrankung sowie das Risiko auf einen Rückfall, so sinken automatisch deine Chancen auf die entsprechende Stelle. Das selbe Prinzip widerfuhr mir beim Militärarzt, welche keine Risiken annehmen dürfen. Nun zahle ich jährlich 4% von meinen Steuerbaren einkommen. Viele sagen dann, es sei nur Geld. Ich frage dann zurück; Möchtest du mir deine 4% geben? Oder denkst du, ich habe mir den Krebs gewünscht, damit ich nicht ins Militär gehen muss?
Tage lang verbrachten wir mit Diskussionen mit der Krankenkasse. Stundenlange Autofahrten, die keiner bezahlt. Medikamente, für die man kein Rezept erhalten kann, obwohl sie helfen. Immer wieder Einbussen im Arbeits- wie auch Privatleben. Dinge die keiner sieht, ausser Betroffene und Angehörige. Und dennoch besser als alle anderen Optionen.
Krebs ist heilbar. Rechnet man die Anzahl Todesfälle gegenüber den Neuerkrankungen ab, so überleben beachtliche ≈57% (Quelle: BFS, link unten). Wieviele davon tatsächlich geheilt werden, ist schwer zu definieren. Medizinisch gelten ehemalig Erkrankte, welche 5 Jahre ohne Tumoren lebten, als geheilt. Die Krankheit kommt teils auch später wieder zurück. Ebenfalls ist die Krebsforschung unglaublich schnell. Während noch Statistiken über die Heilquoten ausgewertet werden, können schon effizientere Medikamente auf dem Markt sein. Und noch wichtiger; Man kann Krebs nicht einfach gleichstellen. Es gibt gut therapierbare Krebsarten, es gibt aber auch schwer zu therapierende, oft seltene Krebsarten. Dann hat auch noch jeder Patient einen anderen Körper, einen anderen Lebensstil und ein anderes Alter. Statistiken sagen so viel, aber auch so wenig. Eins ist aber klar. Wer acht auf sich und seinen Körper gibt, lebt länger und besser.
Und mein heutiges Statement zu diesem Blog: Wer ein mal Krebs hatte, wird täglich daran erinnert, entweder durch sich selbst, oder durch die Menschen und das System. Einmal Krebs, immer Krebs, so hart es auch sein mag.
(https://www.bfs.admin.ch/bfs/de/home/statistiken/gesundheit/gesundheitszustand/krankheiten/krebs)